Artikel Badische Zeitung

Millionenprojekt mit engem Zeitplan

Für die Sport- und Mehrzweckhalle will die Stadt noch vor dem Sommer den Bauantrag einreichen/Baustart möglichst im Sommer 2023

ST. BLASIEN. Für die Planung einer Sport- und Mehrzweckhalle hat die Stadt für dieses Jahr 600000 Euro vorgesehen. Nachdem die Kommunalaufsicht den städtischen Haushalt genehmigt hat, soll das fast 12Millionen Euro teure Projekt nun zügig vorangetrieben werden.Noch imSommerwill die Stadt den Bauantrag einreichen, bis Ende 2025 muss die Abrechnung vorliegen.

 

Vier Jahre sind für Millionen-Projekt ein knapper Zeitraum, sagt Bürgermeister Adrian Probst und betont: „Es ist möglich, abermanmuss sportlich dran gehen.“ Eine andere Wahl bleibt der Stadt wohl auch nicht, wenn sie endlich die seit Jahrzehnten gebrauchte und gewünschte Sporthalle für die Fürstabt-Gerbert-Schule verwirklichen will. Zu den Vorgaben des Bundeszuschusses in Höhe von drei Millionen Euro gehört der Abrechnungstermin des vollständig abgeschlossenen Bauvorhabens Ende 2025.

Nicht nur der Baugrund ist schwierig, das Projekt habe auch viele Beteiligte, sagt Probst. Mit der Schule müsse jetzt geklärt werden,welchen Ansprüchen die Halle genügen, wie sie für den ausgestattet werden muss.

Wird die Halle nur für sportliche Aktivitäten oder auch für andere Veranstaltungen benötigt?Wiemuss dieMensa ausgestattet sein und wie könnte eine Zusammenarbeit mit dem Kolleg aussehen? Darüber will die Stadt mit Vereinen und anderen Gruppierungen am 23. März im Kursaal sprechen.

Auf der Grundlage der Gesprächsergebnisse sollen Fachplaner dann drei Varianten (Sporthalle, Sport- und Mehrzweckhalle, abgespeckte Sport- und Mehrzweckhalle) erarbeiten. Wenn das Gebäude auch als Mehrzweckhalle genutzt werden soll, müsse man auch die Parkplatzsituation erörtern, sagt Bürgermeister Probst. Ist die Bedarfsermittlung für die Fürstabt-Gerbert-Schule und die außerschulischen Aktivitäten abgeschlossen, müsse man auch mit den Zuschussgebern noch einmal besprechen, ob die Vorstellungen der Stadt mit den Förderrichtlinien übereinstimmen.

Die Ergebnisse dieses Beteiligungsverfahrens sollen aufgearbeitet und dem Gemeinderat, vorgelegt werden. Das Gremium, so Probst, soll 26. April über eine Projektvariante entscheiden. Noch vor dem Sommer soll der Bauantrag eingereicht werden. Mit rund einem halben Jahr Bearbeitungszeit rechnet Probst. Die Ausschreibung der Arbeiten sollte demnach im Januar 2023, die Auftragsvergaben im April und der Baustart im Sommer erfolgen. Große Reibungsverluste könne man sich nicht erlauben, denn „bei zwei Jahren Bauzeit ist kein großer Puffer drin“, sagt der Bürgermeister. Er hoffe, dass die Halle imSommer 2025, also rechtzeitig zum Schuljahresbeginn, bezogen werden kann.

„Mit der Halle gehen wir ein finanzielles Schwergewicht an“, betont Probst. Es sei ein sehr wichtiges Projekt, das den städtischen Finanzen aber über Jahre prägenwerde. „Es darf keine politische Planung geben, die den Haushalt überfordert“, sagt er, es werde also nur das gemacht, was auch wirklich nötig ist.

Neben der bereits bewilligten Bundesförderung in Höhe von drei Millionen Euro erwartet die Stadt auch eine Sportstättenförderung in Höhe von circa 600000 Euro. Der Zuschuss sei bereits mit den verantwortlichen Stellen vorbesprochen. Deshalb sei er sehr sicher, dass der noch zu stellende Antrag auch positiv beschieden werde. Auch aus dem Ausgleichsstock erwartet St. Blasien eine Förderung. Dafür könne der Antrag aber derzeit noch nicht gestellt werden. Optimistisch sei er dennoch, dass auch aus dem Topf ein Zuschuss kommt, denn der diene der „Unterstützung leistungsschwacher Gemeinden bei der Schaffung notwendiger kommunaler Einrichtungen“ wie es in der Beschreibung des Landes heißt. Und das gelte für die Stadt und das für die gesamte Region wichtige Projekt.

Eine Herausforderung wird auch die technische Umsetzung des Projektes: Geklärt werden müsse, wie die kleine Sporthalle während der Bauzeit ersetzt werden kann, und wie die Belastung des Unterrichtsbetriebs möglichst gering gehalten werden können. Schließlich baue man am Hang und auf felsigem Untergrund, dermit vielMühe und Lärm beseitigt werden muss.