14/05/2025
Konzentrationslager Natzweiler-Struthof – 07.05.2025
An einem sonnigen Tag Anfang Mai machten sich beide 9ten Realschulklassen der Fürstabt-Gerbert-Schule auf den Weg nach Natzweiler Struthof. Wir fuhren in St. Blasien los und bereits am Schluchsee angekommen gab es die ersten Berichte von Herrn Dr. Hirt (einem Naziarzt), welcher grausame Versuche und abnorme Unmenschlichkeiten im KZ Natzweiler begangen hatte. Nach seinem Wirken im Elsass am KZ und der Universität Straßburg (in welcher noch 2015 Überreste von KZ Häftlingen gefunden wurde) machte er sich als die Alliierten eintrafen auf den Weg in den Schwarzwald. Er lebte noch ca. 2 Monate in der Gegend bevor er sich selbst das Leben nahm und in unmittelbarer Nähe unserer Heimat begraben wurde.
In den Vogesen angekommen schien die Sonne warm und das Wetter wirkte zu warm für diesen Ort. Doch der Schein trügt und selbst im Mai kann hier fast zur Mittagszeit ein unglaublich kalter Wind den Hang hinabpfeifen.
An verschiedenen Stellen, wie hier vor dem KZ, wurden Informationen kundgegeben, Zeitzeugenberichte vorgelesen und es wurde versucht sich in die Personen hineinzuversetzen.
Trotz des schönen Wetters umgab uns eine allgegenwärtige Anspannung, welche ihre Höhen in den Gebäuden, Anlagen und Zeitzeugenberichten fand. Immer wieder wurde ein und dieselbe Frage von wechselnden Schülern gestellt während sie ungläubig den Kopf schüttelten „Warum nur?“ oder „Wie konnten die das denn machen?“
Egal ob es die sehr beengten Verhältnisse in den Baracken der Gefangenen, der Appellplatz oder die Absicherung der Anlage mit Stacheldraht und Wachposten war, verfolgten die Jugendlichen jedes Detail.
Die Platzverhältnisse in den Gefängniszellen aber insbesondere der unmenschliche Arrest in den Heizungsschächten (welche auch als Zellen verwendet wurden und so klein waren, dass man nicht aufrecht darin stehen zu konnte), welche fast alle Schüler ausprobierten, schockierte die Teilnehmer zutiefst. Nicht weniger schlimm empfanden sie das Krematorium, in welchem die Toten verbrannt wurden oder den Seziertisch von Dr. Hirt.
Stets begleitet von ungläubigen Gesichtern die sich fortlaufend immer wieder dieselbe, oben genannten, Fragen stellten.
Nach einer abschließenden Begehung des Museums auf dem Gelände verließen wir diesen Ort und seine unglaublich düstere Vergangenheit und fuhren in Richtung Colmar.
Dort angekommen konnten die Schülerinnen und Schüler die Stadt in Kleingruppen erkunden.
Ein langer, lehrreicher und besonders eindrücklicher Tag war abends mit der Ankunft in St. Blasien zu Ende und dürfte sicher noch länger im Gedächtnis der Teilnehmer bleiben.
Hinweis zum Titelbild: R9a & R9b mit Herrn Feucht – vor dem Eingangstor ins KZ