Elternvertreter loben die Schule

Das Lernen auf Distanz ist auch für die Schülereltern eine Herausforderung /Der persönliche Kontakt fehlt denMädchen und Jungen

Der derzeit stattfindende Fernunterricht ist eine Herausforderung – das Lernen zu Hause belastet nicht nur die Verantwortlichen in den Schulen, Lehrer und Schüler, sondern fordert auch die Eltern auf besondere Weise. Aber selbst wenn die Situation nicht leicht ist, bringt sie doch für manche Familie Positives mit sich. Über ihre Erfahrungen berichteten die Elternvertreter der Fürstabt Gerbert-Schule (FGS) Isabella Kramer (Sekundarschule), Sandra Heislitz und Christina Berger (Grundschule).


Ein großes Lob sprach Isabella Kramer, deren Tochter die neunte Realschulklasse besucht, den Lehrern und der Schulleitung, allen voran Schulleiterin Susanne Schwer, aus. Die Rektorin sei sehr dahinter her, die Eltern der Schülerinnen und
Schüler schnellstmöglich über Aktuelles zu informieren, auch der Kontakt zu den Lehrern sei sehr gut. Probleme mit der Betreuung der Kinder – ihre zweite Tochter besucht die sechste Klasse des Kollegs – habe sie nicht gehabt, denn ihr Mann sei im Homeoffice, sagte Isabelle Kramer. Und die Schüler haben es jetzt aus ihrer Sicht leichter als beim ersten Lockdown, denn „sie wissen, wie es geht“.
Wichtig sei, auch in dieser Zeit einen Tagesrhythmus einzuhalten, so die Elternvertreterin weiter, es sei allerdings ein Kampf, den Kindern dies beizubringen, so ihre Erfahrung. Sie habe aber auch von Eltern gehört, die dies nicht so ernst nähmen. Kinder, die gelegentlich den Präsenzunterricht schwänzten, meldeten sich auch nicht immer wie erforderlich beim Online-Schulbeginn bei den Lehrern an.
Aber auch wenn sich die Schüler leichter täten als beim ersten Lockdown, fehle doch der Umgang mit Mitschülern und Freunden. „Kindern brauchen soziale Kontakte, der soziale Aspekt wird oft unterschätzt“, so Isabella Kramer. Die fehlenden sozialen Kontakte merke man den Kindern auch an, sie seien viel unausgeglichener, es falle schwerer, sie zu motivieren.
Aber trotz allem kann die Elternvertreterin der Situation etwas Gutes abgewinnen: Ihr Töchter beschäftigen sich wieder mehr miteinander und in der Familie werden wieder mehr Gesellschaftsspiele gespielt.


Die Kinder vermissen ihre Freunde sehr.
Christina Berger, Elternvertreterin
an der Fürstabt-Gerbert-Schule St. Blasien


„Die Kinder vermissen ihre Freunde sehr“, sagte Christina Berger, Mutter einer Viertklässlerin. Die Schüler freuten sich schon wieder sehr auf die Schule und ihr gewohntes soziales Umfeld. Wichtig sei für die Viertklässler zudem, gerade vor dem Schulwechsel Zeit mit ihren Freunden zu verbringen und die prägende Zeit zu genießen, in der sie die Großen in der Grundschule seien, ergänzte Sandra Heislitz, deren Tochter ebenfalls die vierte Klasse besucht. Nervenaufreibend sei zuweilen, die Kinder zum Erledigen der Aufgaben, die einmal wöchentlich persönlich abgegeben werden müssen, zu bewegen. Da gäbe es viele Diskussionspunkte. Und auch die Rücksprache mit den Lehrern fehle, auch wenn diese telefonisch jederzeit erreichbar seien.
Aber, so Christina Berger, anders als beim ersten Lockdown sei sie jetzt in Kurzarbeit und habe mehr Zeit für ihre Tochter. Dadurch bekomme sie einen tieferen Einblick in den Lernstoff als zuvor. Das sei spannend, aber auf Dauer nicht die Lösung. Auch für Sandra Heislitz stellte sich die Betreuung ihrer Tochter und ihres 13 Jahre alten Sohnes kein Problem dar, denn sie arbeitet und wohnt im selben Haus.
Von anderen Eltern haben die beiden Mütter keine Rückmeldung über eventuelle Probleme, man sehe sich nicht mehr. Und auch habe sich niemand an sie in ihrer Eigenschaft als Elternvertreter gewandt, sagten die beiden.