Berufsinformation an der Werkbank

Wettbewerb um Nachwuchs: Ausbilder und Auszubildende aus Lenzkirch stellen Schülern ihr Unternehmen und einen Lehrberuf vor.

ST. BLASIEN. Im Werkraum sind die Schüler der Fürstabt-Gerbert-Schule häufiger – besonders war der Donnerstag für die Technikgruppen der neunten Realschulklassen am Donnerstag dennoch: Auszubildende und Ausbilder von "Mesa Parts" in Lenzkirch waren zu Gast und gaben ihnen Einblicke in den Beruf des Industriemechanikers.


Eine kleine Wasserwaage und einen Anhänger stellten die Neuntklässler an dem Vormittag her: Bohren, feilen, schleifen, schrauben – auch wenn es kleine Werkstücke waren, seien manche Arbeitsschritte gar nicht so einfach gewesen, sagte Techniklehrer Rainer Böhler. Die Aufgaben hätten die Schüler gut gelöst, lobt "Mesa Parts"-Ausbildungsleiter Pirmin Winterhalder. Im Vordergrund sei aber nicht gestanden, ein möglichst kompliziertes Werkstück herzustellen,
sondern zu informieren und einen guten Eindruck von Beruf und Unternehmen zu hinterlassen. Das Unternehmen erhalte zwar ausreichend viele Bewerbungen um Ausbildungsstellen, dennoch herrsche auch auf dem
Ausbildungsmarkt ein immer stärker werdender Wettbewerb.


In seiner Garage sei ihm vor einiger Zeit eine Wasserwaage in die Hände gefallen, die er selbst als Schüler bei seinem späteren Arbeitgeber anfertigen konnte. Daraus hätten er und sein Stellvertreter Stefan Wissenthaner die Idee entwickelt, in Schulen zu gehen, um sich dort Schülern vorzustellen.

Für die Fürstabt-Gerbert-Schule sei der Besuch eine Premiere, sagte Rektorin Susanne Schwer. So ein Vormittag nutze der Schule, den Schülern und natürlich dem Unternehmen. Denn die Schüler erleben Auszubildende,
die Freude an einem Beruf haben und sie sehen, dass Handwerk einen Wert hat, fügt Rainer Böhler an.

Es sei ein Aufwand, der sich lohne, sagen Rektorin Schwer und auch Techniklehrer Claudius Tretter: Die Schüler lernen durch solche Begegnungen, wie auch beim Berufsinformationsabend der Schule, Berufe und Unternehmen kennen. Das könne dann auch zu einem Praktikum führen, das wiederum den Schülern bei der Berufswahl sehr nützlich sei.

Ausbilder Winterhalder bestätigt das: Die meisten der 46 Auszubildenden des Lenzkircher Unternehmens hätten vorher in seinem oder in einem anderen Unternehmen ein Praktikum absolviert.

Für "Mesa Parts" gehe es nicht um Talentsichtung, unterstreicht Pirmin Winterhalder. Die Schüler der Fürstabt-Gerbert-Schule sollen einfach im Bewusstsein haben, dass sie auch in Lenzkirch einen Metallberuf erlernen können.

Susanne Schwer und ihre Kollegen freuen sich über das Engagement des Lenzkircher Unternehmens – die Zusammenarbeit würden sie gerne vertiefen. Überhaupt können sie sich gut vorstellen, dass häufiger Unternehmen im Werkraum der Fürstabt-Gerbert-Schule zu Gast sind.


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