Schüler der Fürstabt-Gerbert-Schule können bei Berufsinfoabend im Kurhaus Menzenschwand Kontakte zu Unternehmen knüpfen

Viele Möglichkeiten in der Region

Schüler der Fürstabt-Gerbert-Schule können bei Berufsinfoabend im Kurhaus Menzenschwand Kontakte zu Unternehmen knüpfen.

ST. BLASIEN. Beim Berufsinformationsabend der Fürstabt-Gerbert-Schule konnten sich am Mittwoch wieder Acht- und Neuntklässler von Werkreal- und Realschule über Ausbildungsmöglichkeiten in der Region informieren. Schulleiterin Susanne Schwer freute sich über ein volles Kurhaus in Menzenschwand, viele Eltern hatte ihre Kinder zu dem Abend begleitet.

"Nutzt den Abend dazu, in ungezwungener Atmosphäre Kontakte zu knüpfen", riet Susanne Schwer ihren Schülerinnen und Schüler zu Anfang des Abends. Dabei helfen sollten auch Fragebögen, mit denen die jungen Leute an die Stände der verschiedenen Unternehmen gehen und Informationen über das jeweilige Arbeitsfeld einholen konnten. Denn der Berufsinformationsabend ist eine schulische Pflichtveranstaltung für die achten Klassen der Werkrealschule und die neunten Klassen der Realschule. Und damit nicht genug: Ab dem kommenden Montag finden drei Wochen lang jeden Nachmittag Betriebsbesichtigungen statt, zu denen sich die Schüler anmelden können.

Zum ersten Mal in offizieller Funktion dabei war Bürgermeister Adrian Probst, der von seiner "eher komplexen" Berufsorientierung berichtete. "Folgt bei allem, was Ihr macht, Eurem Herzen", riet er den Jugendlichen, denn wenn man etwas gerne tue und sich Mühe geben, dann mache man es irgendwann auch gut. Und auch Fehler müsse man sich zugestehen, sagte der Bürgermeister und verwies auf ein erstes Studium, dass er abgebrochen habe, um ein anderes zu beginnen.

Zum ersten Mal beim Berufsinformationsabend dabei war Physiotherapeut Marco Demuth. Schon bei der Kurzvorstellung auf der Bühne hatte er erklärt, dass er selbst leider nicht ausbilden könne, da die Physiotherapieausbildung nur an Fachschulen stattfinden kann. Er sei als Vertreter des gesamten Berufsstandes da, erklärte er, und hatte Informationsmaterial von verschiedenen Physiotherapieschulen dabei, etwa in Freiburg oder Konstanz. Nachwuchs werde dringend gesucht. "Von der Nachfrage her hat es sich gelohnt", zog er am Ende des Abends Bilanz. Drei Schüler haben sich für ein Praktikum bei ihm angemeldet, 17 zur Betriebsbesichtigung.

"Computer, IT-Bereich", sagte ein junger Mann am Stand von Bruno Kaiser Holzbau auf die Frage nach seinen Interessen. "Wisst Ihr, dass man, wenn man den Zimmerermeister macht, auch viel am Computer arbeitet?", nutzte Stefan Kudermann sofort den Anknüpfungspunkt, um die Schüler für die Ausbildung bei seinem Arbeitgeber zu begeistern. Sogar, wer für das aktuelle Jahr noch eine Ausbildungsstelle zum Zimmermann, Dachdecker oder Bauzeichner suche, werde dort noch fündig, betonte er.

Am Stand des Café Ell aus St. Blasien gab es für interessierte Schüler wieder etwas Praktisches zu tun. In diesem Jahr zeigte Mitinhaber Martin Huber, wie Marzipanrosen hergestellt werden, die besonders festliche Torten zieren. Der Nikolaus daneben, ein Schaustück aus Zucker, diente als Beispiel, was Konditoren nach der entsprechenden Ausbildung alles herstellen können.

"Ich habe die Ausbildung erst mit 47 gemacht und es keinen einzigen Tag bereut", erzählte Alexandra Miggler mit hörbarer Begeisterung in der Stimme einer jungen Interessentin. Miggler ist Praxisanleiterin im Haus Mutter, einem therapeutischen Pflegeheim für Erwachsene mit psychischen Erkrankungen, vorwiegend dem Krankheitsbild Schizophrenie, wie Michael Wollenzien zuvor bei der Kurzvorstellung der Betriebe erklärt hatte. Hier werde, so betonen Miggler und Wollenzien, jeweils drei junge Leute ausgebildet, um ausreichend Zeit zu ihrer Betreuung zu haben, denn "die Azubis sind unsere Zukunft."


Zum Artikel: http://www.badische-zeitung.de/st-blasien/viele-mo...